Keine Führungscrew fährt gern mit einem großen Boot durch einen schweren Sturm. Die Wellen schlagen hoch. Der Wind drückt unberechenbar gegen das Ruder. Die Crew muss alles geben, damit die Ladung gesichert bleibt. Aber: Jeder Sturm ist auch eine Zeit der Bewährung.
Die vergangenen drei Jahre haben Ihr Boot des Vertrauens, die Wiener Stadtwerke, gleich durch mehrere Stürme geführt. Und jedes Mal konnte es zeigen: Es ist stabil konstruiert und die Mannschaft ist bestens trainiert. Dadurch ist es gelungen, dass die Koffer der Passagiere trocken und die Kabinen warm blieben. Dafür sind wir als Unternehmensführung dankbar – und darauf sind wir stolz.
Wie wichtig es ist, diese Stabilität immer wieder zu pflegen und abzusichern, zeigten im letzten Jahr die Verwerfungen am gesamteuropäischen Energiemarkt. Sie trafen unseren Geschäftsbereich Energie im Sommer mit voller Wucht. Wohl niemand hat gedacht, dass der Beschaffungspreis für Energie innerhalb kurzer Zeit um mehr als 1.000 % steigen kann. In engem Schulterschluss mit der Stadt und im Interesse unserer Kund*innen haben wir rasch und entschlossen reagiert.
2022 haben wir mehr als in den vielen Jahren zuvor gezeigt, was es heißt, ein verlässlicher Energie- und Infrastrukturversorger zu sein. Wir haben unsere Lieferversprechen erfüllt, unseren Service aufrechterhalten und die laufenden Projekte ohne Einschränkungen weiterverfolgt – dank eines stabilen wirtschaftlichen Fundaments.
Jeder Euro, den wir verdienen, fließt mit Bedacht in die Belange unserer Stadt. 2022 waren es 1,3 Milliarden Euro, die wir in den Leistungsausbau unseres Unternehmens und die Zukunftsfähigkeit der Metropolregion Wien investierten. Davon ging nahezu 1 Milliarde Euro in nachhaltige Projekte. Den Großteil davon konnten wir aus den laufenden Mitteln finanzieren. Auch dies zeigt: Wir wirtschaften konservativ und sind finanziell stabil aufgestellt.
Dazu trugen erneut gute Ertragszahlen bei, zu denen alle Geschäftsbereiche mit wachsenden Werten beisteuern: Unser Konzernumsatz kletterte 2022 um 70 % auf 7,3 Milliarden Euro. Dies ist ein großer Sprung, der sich mit den stark gestiegenen Energiepreisen erklären lässt. In direktem Zusammenhang dazu verdoppelten sich der Materialaufwand und der Aufwand für bezogene Leistungen auf mehr als 5,1 Milliarden Euro. Trotz der hohen Aufwendungen stiegen das um Sondereffekte bereinigte EBITDA um 41 % auf 833 Millionen Euro und der bereinigte Jahresüberschuss um 73 % auf 488 Millionen Euro.
„2022 haben wir mehr als in den vielen Jahren zuvor gezeigt, was es heißt, ein verlässlicher Energie- und Infrastrukturversorger zu sein.“
Mag. Dr. Martin Krajcsir,
Generaldirektor
Mag. Dr. Martin Krajcsir und DI Peter Weinelt
Gemeinsam an der nachhaltig
lebenswerten Zukunft Wiens arbeiten.
„Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden technologischen Wege, um uns so rasch und so weit wie möglich von den fossilen Ressourcen zu verabschieden.“
DI Peter Weinelt,
Generaldirektor-Stellvertreter
Mit unseren operativen Projekten kamen und kommen wir weiter gut voran: Die Bauarbeiten an unserem Großprojekt U2xU5 verlaufen großteils nach Plan. Aber auch an vielen anderen Stellen entwickeln wir unsere Mobilitätsnetze wie auch unser Serviceangebot weiter. Unsere Kund*innen honorieren dies mit einer beschleunigten Rückkehr zu den öffentlichen Verkehrsmitteln: 2022 stiegen die Fahrgastzahlen um 25 % an.
Im Bereich Energie beschäftigen wir uns weiter mit Hochdruck am Ausbau der regenerativen Ressourcen. Sonne, Wind, grüner Wasserstoff, regenerative Wärme und auch Kälte – wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden technologischen Wege, um uns so rasch und so weit wie möglich von den fossilen Ressourcen zu verabschieden. Ein Beispiel: Bis 2026 wollen wir im Bezirk Aspern 20.000 Haushalte mit grüner Erdwärme versorgen. 2030 können es in Wien schon bis zu 125.000 sein. Über diese und zahlreiche weitere Projekte werden wir insbesondere im Wohnbereich unsere Abhängigkeit von Gas Schritt für Schritt reduzieren. In industriellen Kontexten wird ein Umstieg aufgrund des Bedarfs an höheren Temperaturniveaus bis auf Weiteres nur bedingt möglich sein.
Wir treiben die Digitalisierung voran, bringen Innovationen auf den Weg und bauen unsere Services aus. Für all dies brauchen wir in Zukunft noch mehr kluge Köpfe. Gleichzeitig ist auch bei uns der demografische Wandel ein Thema. Deshalb haben wir in den vergangenen Monaten unsere Arbeitgebermarke weiter geschärft und erhöhen unsere Sichtbarkeit in der Region. Wer zu uns an Bord kommt, den erwarten nicht nur ein abwechslungsreicher Arbeitsplatz und ein vielfältiges Team. Das Teammitglied beteiligt sich auch an einer großen gesellschaftlichen Aufgabe.
Wie Sie auf der Startseite sicherlich bemerkt haben, steht unsere Jahresberichterstattung unter dem Motto „How to: Wien“. Warum diese an eine Gebrauchsanleitung angelehnte Begrifflichkeit? Wir haben uns diesmal vorgenommen, Sie mit unseren Informationen ein Stück weit konkreter in unsere Arbeitsthemen mitzunehmen. Inzwischen ist unsere Welt so komplex geworden, dass wir in unserem Alltag schnell den Blick für die Zusammenhänge aus den Augen verlieren. Mobilitätswende. Energiewende. Arbeitsmarktwende. Diese Begriffe sind heute schnell ausgesprochen und bleiben oft eine leere Hülle. Wir verbinden mit ihnen konkrete Aufgaben und Projekte, an denen wir zum Teil sieben Tage in der Woche arbeiten – in Ihrem Sinne als Bürger*innen Wiens und im Sinne der Zukunft unserer Hauptstadtregion.
Die Aufgaben an der Spitze dieses Unternehmens werden nicht weniger. Deshalb wird sich die Geschäftsführung dieses Konzerns mit Beginn des kommenden Jahres auf drei Mitglieder erweitern. Bis dahin werden wir weiter an der nachhaltig lebenswerten Zukunft Wiens arbeiten – gemeinsam mit allen Partner*innen und 16.000 Mitarbeiter*innen.
Wien, im April 2023
Mag. Dr. Martin Krajcsir,
Generaldirektor
DI Peter Weinelt,
Generaldirektor-Stellvertreter