Waste2Value: Grüner Treibstoff aus Abfall

In Wien-Simmering wird an der Energiezukunft geforscht: Auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage Simmeringer Haide arbeiten Partner*innen aus verschiedensten Bereichen daran, Abfälle und Reststoffe in wertvollen erneuerbaren und CO2-neutralen Treibstoff umzuwandeln.

Projektstatus

Laufend | Start: 2022

Bereich

Projektziel

Umwandlung von Abfällen und Reststoffen in CO2-neutralen Treibstoff

Projektpartner

BEST, TU Wien, Luleå University of Technology, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG); Wien Energie Wiener Linien Wiener Netze
Österreichische Bundesforste, Laakirchen Papier AG


So kann aus Abfall Treibstoff werden

Waste2Value Anlage im Kraftwerk Simmering
Die Waste2Value-Anlage im Kraftwerk Simmering
Waste2Value Anlage im Kraftwerk Simmering

Das Außergewöhnliche an der Simmeringer Anlage ist die Verbindung mehrerer Verfahren: Reststoffe, wie etwa Holzabfälle, Klärschlamm oder Rückstände der Papierindustrie, werden in Synthesegas umgewandelt. Dieses Gas wird gereinigt und in einem weiteren Schritt wird daraus Rohöl erzeugt. Aus diesem Rohöl kann in weiterer Folge der grüne Treibstoff hergestellt werden.

Sind die eingesetzten Ausgangsstoffe erneuerbaren Ursprungs (Holz, Holzabfälle, Klärschlamm, sonstige biogene Abfälle, …), so sind auch die Endprodukte gänzlich erneuerbar. Aber auch andere, nicht erneuerbare Reststoffe wie etwa nicht recyclebare Plastikreste können eingesetzt werden. So können auch fossile Ausgangsstoffe mehrfach genutzt werden, wie das etwa auch beim Papierrecycling der Fall ist.

Das Waste2Value-Team der Wien Energie
Das Waste2Value-Team der Wien Energie
Das Waste2Value-Team: Teresa Schubert, Martin Höller, Philipp Krobath

Mit 1 Megawatt Leistung ist die Pilotanlage bereits in einem industrienahen Maßstab gebaut – also im letzten Stadium vor einer Anlage im Realbetrieb. Künftig könnte eine solche Anlage im Industriemaßstab bis zu 10 Millionen Liter grünen Treibstoff pro Jahr erzeugen und damit bis zu 30.000 Tonnen fossiles CO2 einsparen.

Erste Anlage dieser Art weltweit

Mit dieser Menge an Treibstoff wäre es vorstellbar, umgerechnet die ganze Busflotte Wiens klimaneutral zu betanken. Im Rahmen des Forschungsprojekts ist auch ein Bus-Testbetrieb mit dem grünen Treibstoff geplant.  Neben der Erzeugung von grünem Treibstoff ist mittelfristig auch die Produktion von grünem Gas oder grünem Wasserstoff Teil des Forschungsprojekts „Waste2Value“.  

Es ist die weltweit erste Anlage dieser Art, bei der aus Abfällen und Reststoffen – wie etwa Holzabfällen, Klärschlamm oder Rückständen der Papierindustrie – Synthesegas hergestellt wird. Dieses Gas wird direkt vor Ort weiterverwertet, unter anderem zur Produktion von erneuerbarem und CO2-neutralem Diesel. 

Vielfältige Forschungsansätze und Endprodukte

Die große Bandbreite an möglichen Endprodukten macht die Technologie sehr vielseitig einsetzbar: Einerseits können nachhaltige Treibstoffe für Bereiche bereitgestellt werden, in denen Batterien nur schwer zum Einsatz kommen können (z.B. Landwirtschaft, Flugverkehr). Andererseits kann im Zuge von Forschungsarbeiten auch grünes Gas für das Erdgasnetz oder grüner Wasserstoff für Mobilitätslösungen oder industrielle Anwendungen erzeugt werden.

Im Rahmen des Projekts „Waste2Value“ forscht ein Team aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen an der Herstellung dieser Produkte. Wissenschaftliche Partner sind die TU Wien und die Luleå University of Technology. Das Projekt wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert.

Die Projektleitung hat BEST inne. Neben Wien Energie und SMS Group Process Technologies sind auch Wiener Linien, Wiener Netze, die  Österreichischen Bundesforste und Laakirchen Papier AG am Projekt beteiligt.

1. Platz beim Klimapionier*innen Contest der Wiener Stadtwerke

Waste2Value Gewinner*innen Projekt
Für das Projektteam "Waste2Value", Teresa Schubert und Martin Höller (nicht im Bild: Philipp Krobath)

Platz 1 beim Klimapionier*innen-Contest haben Teresa Schubert, Martin Höller, Philipp Krobath mit dem Smarten Projekt "Waste2Value" erreicht. 

Waste2Value