GeoTief Wien

Erdwärme oder Geothermie bieten enorme Chancen für umweltfreundliches Heizen. Die einfach klingende Idee: Warmes Wasser aus der Erde zum Heizen an die Oberfläche bringen. Schätzungen zufolge sind 95 Prozent des Potenzials noch ungenutzt. Das soll sich durch das Projekt GeoTief ändern.

Projektstatus

Laufend | Start: 2017

Bereich

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Projektpartner

AIT, Geologische Bundesanstalt, Geo5, Heinemann Oil (HOL), Montanuniversität Leoben, OMV, RAG Austria AG, Universität Wien, Universität Salzburg, Zentralanstalt für Meteorologie
Wien Energie


Wärme spielt in Sachen Klimaschutz eine wesentliche Rolle. Wien heizt bereits heute sehr umweltfreundlich, möchte sich aber weiter verbessern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es große Heißwasservorkommen in tiefen Erdschichten im östlichen Raum Wiens, die zur Wärmegewinnung genutzt werden könnten.

Wärmepotenziale in und um Wien

Um das genau zu wissen, erforscht das Projekt GeoTief Wien erstmals umfassend den geologischen Untergrund und analysiert die Wärmepotentiale. Das Expert*innen-Team aus Wissenschaft, Forschung und Industrie will Erdwärme ins Fernwärmenetz der Stadt bringen. Und damit umweltfreundliche Energie zum Heizen bieten, die regional verfügbar ist und keine Emissionen mit sich bringt.

Der Wiener Untergrund in 3D

Im ersten Schritt wurden die möglichen Potenziale mittels 2D-Seismik-Messung von der Erdoberfläche aus erfasst. Diese Daten werden in weiterer Folge geophysikalisch bearbeitet, geologisch interpretiert und mit bestehenden Daten verknüpft, um ein 3D-Modell des Wiener Untergrunds zu erstellen. Darüber hinaus baut die Geologische Bundesanstalt (GBA) auf Basis aller verfügbaren Daten kontinuierlich ein regionales Untergrundmodell des Wiener Beckens auf.

Gesteine auf dem Prüfstein

Die wasserführenden Gesteine im Untergrund Wiens sind Gesteinen ähnlich, wie sie auch in den Kalkalpen im Süden Wiens auftreten (z.B. Hohe Wand). Deshalb analysieren die Universität Wien, die Geologische Bundesanstalt und das GFZ Potsdam Gesteinsproben aus dem Gebirge und aus Steinbrüchen an der Oberfläche. Dadurch können die Forscher*innen die Eigenschaften dieser Gesteine im Untergrund (z.B. Wasserdurchlässigkeit) besser verstehen.

Ergebnisse für Entscheidungen

Die Ergebnisse werden mit modernster Rechnertechnik und Expert*innen-Wissen ausgewertet und mit bekannten Daten zusammengeführt. Am Ende steht ein sehr genaues Abbild der geologischen Schichten – und die belastbare Information, ob es im östlichen Raum Wiens echte Potenziale für grüne Wärme gibt und Investitionen in Geothermie für die nachhaltige Wärmeversorgung Wiens sinnvoll sind.

Geologische Bundesanstalt