Fernkälteleitung neu
Das Spital Rudolfinerhaus in Wien Döbling wurde 2020 an das Fernkältenetz angeschlossen. Neu und innovativ am Projekt war die Verwendung eines vorisolierten Rohrleitungssystems. Es spart Zeit und Kosten, schont Ressourcen und ist einfacher zu verlegen.
Projektziel
Anschluss des Spital Rudolfinerhaus an das Fernkältenetz
Projektpartner
Wien Energie Wiener Netze Stadtgartenamt, Kraft & Wärme
Die Sommer werden immer heißer, die Kühlung von Gebäuden wird immer wichtiger. Umweltschonend und kostengünstig geht das mit Fernkälte. Idealerweise dort, wo bei Bedarf besonders viel Kühlung benötigt wird, also in großen Bürogebäuden oder eben Spitälern. Seit 2020 versorgt eine neue Fernkälteleitung das Rudolfinerhaus mit umweltfreundlicher Kälte.
Grüne Kälte fürs Spital
Mit einem Druck von bis zu 16 bar wird 7° C kaltes Wasser über die Vorlaufleitung in das Spital geliefert. Anschließend wird über die Rücklaufleitung das auf 17° C erwärmte Wasser in die Müllverbrennung Spittelau transportiert. Durch den Einsatz moderner Technik werden jedes Jahr 91 Tonnen CO² eingespart.
Der erfolgreiche Abschluss des Projekts zeigt, dass mithilfe vorisolierter Kunststoff-Rohrleitungssysteme künftig ein flexibler, schneller, umweltfreundlicher und vor allem langfristig günstigerer Ausbau des Fernkältenetzes möglich wird. Dank vorhandenem Knowhow im Gasbereich erledigen die Wiener Netze das mit eigenem Personal.
Fernkälte als Beitrag zur Klimamusterstadt
Bereits seit 2007 setzt Wien Energie auf Fernkälte. Durch die Nutzung von Abwärme zum Antrieb der Kältemaschinen wird im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen rund 50 Prozent CO2 eingespart.
Aktuell sorgen in Wien insgesamt 16 Fernkältezentralen dafür, dass es auch an Hitzetagen kühl bleibt. Über das mehr als zwölf Kilometer lange Fernkältenetz mit einer Fernkälte-Gesamtleistung von rund 130 Megawatt (MW) versorgt Wien Energie Kund*innen in der gesamten Stadt. Das entspricht über 2.500.000 m² klimatisierter Bürofläche oder 250 Fußballfeldern.
Was ist Fernkälte?
Beim Pendant der deutlich bekannteren Fernwärme wird in Kältezentralen mittels umweltfreundlicher Absorptionskältemaschinen Fernkälte erzeugt. Betrieben werden diese Maschinen durch die bereits vorhandene Abwärme, wie sie etwa in Müllverbrennungsanlagen entsteht.
Mithilfe von Absorptionskältemaschinen wird Wasser auf ca. 6-7° C gekühlt und in isolierten Rohrleitungen zu den Kundinnen und Kunden transportiert. Zur Raumklimatisierung werden Kühldecken betrieben. Nach dem Kühlvorgang wird das mittlerweile warme Wasser zur Kältezentrale zurückgeleitet und landet erneut im Kreislauf.
Neue Pflanzen und Wege für den Wertheimsteinpark
Die neue Fernkälteleitung führt durch den Wertheimsteinpark. Die Arbeiten der Stadtgärtner zur Revitalisierung des Parks sind abgeschlossen, schon 2021 erstrahlt er in neuem Glanz. Der Park war aber auch während der Bauarbeiten zu jeder Zeit nutzbar. Sämtliche Sträucher und kleinere Gewächse, die den Bauarbeiten weichen mussten, wurden nachgepflanzt. Im Zuge der Arbeiten wurde auch das Wegenetz des Parks saniert.
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